Akut auftretende Blutungen

Nasenbluten (Epistaxis)

Zum Nasenbluten kommt es, wenn eines oder mehrere kleine Gefäße in der Nasenschleimhaut platzen. Wenn Nasenbluten ohne erkennbare Ursachen auftritt spricht man von habituellem Nasenbluten. Meist hat Nasenbluten jedoch eine der folgenden Ursachen:

  • Trauma (Schlag auf die Nase, Sturz, etc.)

  • Nasenbohren, Naseputzen

  • rasche Höhenunterschiede (Tauchen, Seilbahn)

  • Bluthochdruck

  • gerinnungsbeeinflussende Medikamente bzw. Gerinnungsstörungen

  • im Rahmen einer Erkältung oder Heuschnupfen

Maßnahmen: Patient hinsetzen, Oberkörper und Kopf nach vorne beugen, blutendes Nasenloch zudrücken, kalte Kompresse in den Nacken legen, Nierentasse und Taschentuch/ Küchenrolle reichen

! Beachte !

Bei Nasenbluten immer den Blutdruck messen. Weiters soll der Patient niemals das Blut schlucken.

Bluthusten

Bluthusten tritt meist bei Patienten mit schweren Lungenerkrankungen auf (z.B. Lungenkrebs, Tbc, Lungenembolie, etc.). Auch bei Herzkrankheiten ist Bluthusten möglich.

Maßnahmen: Lagerung mit erhöhtem Oberkörper, Sauerstoffgabe bei schwerer Atemnot 10-15l/min, Patienten beruhigen, Nierentasse und Taschentuch/Küchenrolle reichen

Bluterbrechen

Diverse Erkrankungen des oberen Verdauungstraktes können zu Blutungen und damit zu Bluterbrechen führen. In mehr als der Hälfte der Fälle ist ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür die Ursache für Bluterbrechen. Weiters können Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizenblutung), Tumore der Speiseröhre, des Magens oder des Zwölffingerdarms zu Bluterbrechen führen.

Kommt es zu Bluterbrechen ist dieses oft lebensbedrohlich!

Maßnahmen: Lagerung mit erhöhtem Oberkörper, evtl. prophylaktische Seitenlage

Blut im Stuhl

Die Ursache für Blut im Stuhl kann eine Blutung im oberen oder unteren Verdauungstrakt sein (z.B. bei Hämorrhoiden, schwere Darminfektionen, Polypen, Tumore). Der Stuhl ist schwarz bzw. teefarben (=Meläna).

Maßnahmen: flache Rückenlage mit angezogenen Beinen

Blut im Harn

Blutiger Harn und heftige, ziehende Schmerzen können auf eine Nierenkolik hindeuten. Auch Tumore der Blase oder die Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten können eine Blutung aus der Blase verursachen.

Maßnahmen: allgemeine Maßnahmen